Zur Seite stehen ist ein ganz wichtiges Motto des Vereins, denn nicht alle haben Freunde, Verwandte oder eine Wahlfamilie, die ihnen helfen.
Die großen Wunden die durch einen Schicksalschlag entstehen können, sind für die Menschen die danebenstehen nur wie die Spitze eines Eisberges zu sehen. Wenn den Menschen die gleichen Dinge, aus welchen Gründen auch immer, widerfahren, dann fühlen sie sich miteinander verbunden und schöpfen daraus neue Kraft.
Mutlosigkeit, Verzweiflung sind die eine Seite – Hoffnung, Liebe die andere. Beide Seiten zu erkennen und zu akzeptieren ist ein wichtiger Schritt zurück ins Leben. Es ist gut alles aufzuzeigen und auszusprechen, auf das Fließen von Tränen folgt dann die Erleichterung. Jeder benötigt unterschiedlich viel Zeit um zu verarbeiten. Daher gibt es keine zeitliche Begrenzung bei der Betreuung und Beratung der Betroffenen.
Hilfe zur Selbsthilfe ist wichtig, denn manchmal braucht es nur den ersten Schritt mit fremder Hilfe. Aus den ersten Ansätzen entsteht ein gegenseitiges Miteinander in den Prozessen, die laufend stattfinden, um seine Trauer zu bearbeiten. Es findet durch die Auseinandersetzung eine Lebensschau statt, Was war? Was ist? Was wird?
Jeder Mensch braucht ungleich lange dafür, das Dabeibleiben, bewusst leben und einen achtsamen Umgang mit sich selbst und dem Umfeld brauchen Zeit. Über sich selbst hinauswachsen, seinen eigenen Umgang finden mit der eigenen Krankheit dem daraus möglicherweise resultierenden Tod oder der Geburt des oder eines Körpers ist zeitlich nur begrenzt wahrnehmbar.
Der Verein ist überkonfessionell und parteilos, es ein neutraler Platz für alle, die sich auf sich selber besinnen möchten.
Seit über 30 Jahren begleite ich ehrenamtlich Menschen ab der Diagnose einer chronischen Erkrankung. Krankheit, Tod und Behinderung geleiten mich schon mein ganzes Leben lang in meinem direkten Umfeld. Für mich hat es den Schrecken verloren, dass allein nur das Aussprechen dessen bei Menschen erzeugt.
Vielmehr haben mir die Menschen Prozesse aufgezeigt, welche stattfinden, die in keinem Buch stehen, denn jeder Fall ist individuell, eigendynamisch und der oder die Betroffenen sollen sich bei ihren Entscheidungen gut fühlen ohne Eigen oder Fremddruck aus welcher Richtung auch immer. Ob die getroffene Entscheidung für mich passt oder nicht, ist sekundär, vielmehr ist es die verschiedenen Aspekte und mögliche Konsequenzen einer Entscheidung aufzuzeigen.
Die Findung, solange es benötigt wird, zu unterstützten und die daraus getroffenen ersten Ansätze achtsam zur Kenntnis zu nehmen, als Mensch der jetzt da ist und zuhört, gepaart mit jahrelanger eigener und ständiger Prozesserfahrung, die ich ausstrahle durch meine nonverbale Körpersprache. Diese und viele andere Schritte bringen Klarheit in die Menschen und einen lebbaren Umgang mit der jeweiligen Situation.
Mehr über meine Erfahrungen finden sie hier.