Mein Name ist Mirjam Brier. Ich wohne in Brunn am Gebirge, wurde 1970 in Wien geboren, bin Mutter und habe 5 Kinder geboren, davon eines mit besonderen Bedürfnissen.

Im August 2006 änderte sich mein Leben auf dramatische Weise. MEIN GELIEBTER MANN WURDE MIT 37 JAHREN DURCH EINEN ARBEITSUNFALL AUS DEM LEBEN GERISSEN.

Wir hatten eine sehr innige und liebevolle Beziehung zueinander, doch dann ging er eines Abends in die Nachtschicht (22 - 6 Uhr), er verabschiedete sich 3 mal von mir. An diesem Abend wollte ich ihn nicht gehen lassen, ich wollte ihn aufhalten! Zwischen eins und zwei schlief ich endlich ein und da PASSIERTE ES!

In dieser schweren Zeit sind mir meine Familie sowie meine Wahlfamilie und viele Bekannte zur Seite gestanden und haben ihr Bestes getan. In meinem kurzen Leben habe ich schon viele geliebte Menschen verloren. In den Jahren 1979 bis 1983 verlor ich meine Großmutter, meinen Vater, meinen Großvater, sowie meine Stiefgroßmutter.

Danach begleitete ich einige liebe Freundinnen und Freunde durch die Krankheit KREBS. Auch sie musste ich aus dem Leben scheiden sehen.

Im Jahre 1994 starb mein Baby während der Schwangerschaft.

Sich mit dem Tod auseinander zu setzen und ihn als Teil des Lebens zu akzeptieren und zu integrieren hat mir ein WEITERLEBEN ermöglicht. Von vielen lieben Menschen konnte ich mich nie wirklich, so wie ich es wollte, verabschieden. Bei meinem Mann konnte ich dies das erste Mal tun. Ich habe ihn in Liebe gebettet und mit hellen und warmen Farben seinen letzten Weg geschmückt. Es gibt viele Möglichkeiten individuelle Wünsche umzusetzen. Ich glaube, es ist endlich an der Zeit andere Wege auf diesem Gebiet zu gehen, denn jeder kann sich nur einmal von diesem geliebten Menschen verabschieden und ihn zu Grabe tragen.

Als mein Mann gestorben ist, habe ich bemerkt, dass die Hilfestellung für Hinterbliebene nicht so ist, wie sie sein sollte. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, diesen Verein zu gründen, der Betroffene unterstützt und der Vielschichtigkeit einen Platz gibt.